Wissenschaftliche Perspektive – Praxis – Gendersensible Sprache – Austausch – Sichtbarkeit

Am internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter – und Transphobie (IDAHOBIT) fand der zweite Fachtag Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe im Uniclub Bonn unter der Leitung der Ev. Jugendhilfe Godesheim statt. Er startete mit einem Vortrag von Karla Verlinden, Professorin für Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Resilienz an der KatHo NRW, die den wissenschaftlichen Blick auf das Geschlecht in seiner Geschichte und die aktuelle Sicht zum Geschlecht als Spektrum richtete. Deutlich wurde, wie vielfältig die heutige Sicht auf Geschlechter ist und auch, wie vielfältig Geschlechterrollen in ihrer Veränderung heute zu betrachten sind. Die dargestellten Statistiken zu verschiedenen Punkten waren beeindruckend. So zeigten sie u.a. beispielsweise auf, dass in der Generation Z bereits 11% der jungen Menschen Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer sexuellen Identität erlebten.
Christine Kanz, Sexualpädagogin am Institut für Sexualpädagogik in Dortmund, spannte im Anschluss den Bogen zur gendersensiblen Sprache. Sie verdeutlichte unter anderem anhand des Themas Werbung, dass auch heute noch häufig über das Geschlecht Mädchen/Junge Eigenschaften zugeschrieben werden und benannte Beispiele der Wirkung von Sprache.

Sprache schafft Wirklichkeit. Indem wir unsere Sprache gendersensibel verändern, laden wir alle ein und öffnen Türen ohne Menschen auszuschließen. Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer*innen in drei unterschiedlichen Workshops zu praxisnahen Themen austauschen.

Wie auch im vergangenen Jahr war es ein vielfältiger und sehr informativer Tag, mit dem wir einmal mehr die Sichtbarkeit von queeren Menschen erhöhen konnten. Schon heute freuen wir uns auf das kommende Jahr, in dem wir Sie gerne zur nächsten Runde einladen!